Heilpflanze Ringelblume Calendula



Ringelblume Calendula Die Ringelblume (Calendula Officinalis) gehört zur Familie der Korbblüter. Es wird vermutet das sie aus dem Mittelmeerraum stammt, genaueres ist nicht bekannt. Sie kommt verwildert in ganz Europa vor.

Geschichte: Die Ringelblume gilt als eine der ältesten kultivierten Zierpflanzen und besitzt seit jeher auch eine große Bedeutung als Arzneipflanze. Bei den Römern und im alten Griechenland sowie in der arabischen und indischen Kultur war sie ein Heilkraut sowie Farbstoff für Gewebe, Kosmetika und Lebensmittel. Zu Beginn des Mittelalters hat es sie wahrscheinlich nördlich der Alpen nicht gegeben. Seit dem hohen Mittelalter ist sie aber in ganz Europa als Arznei-, Garten- und Gewürzpflanze bekannt. Im 12. Jh. beschreibt Hildegard von Bingen ihre Heilwirkung. Sie gibt Ratschläge und Rezepte zur Anwendung der Ringelblume bei entzündeter Haus sowie zur Entgiftung der inneren Organe: „Die Ringelblume ist kalt und feucht, und sie hat starke Grünkraft in sich, und sie ist gut gegen Gift. Denn wer Gift ißt, oder wem es verabreicht wurde, der koche Ringelblume in Wasser, und nach dem Ausdrücken des Wassers lege er sie so warm auf seinen Magen und sie erweicht das Gift, und es wird von ihm ausgeschieden.“ Aber nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Schafen und Rindern sollte ein Extrakt aus Ringelblume gegen Verdauungsbeschwerden heilbringend sein.

Volkstümliche und andere Namen: Dotterblume, Ingelblum, Rinderblume, Butterblume, Gartendotterblume, Goldblume, Ringelrose, Ringula, Sonnenbraut, Sonnenwende, Studentenblume, Totenblume, Warzenkraut, Weckbröseln, Wucherblume

Standort: Die Ringelblume stellt keine besonderen Ansprüche an den Standort, am besten gedeiht sie auf gut versorgten Lehmböden. Ein Mangel an Phosphor und Kalium und zu starke Stickstoffdüngung führen zu vermindertem Blütenansatz.

Pflanzenbeschreibenung: Sie ist eine krautige, einjährige Pflanze, es kann aber auch vorkommen das sie einjährig überwinterd oder zweijährig wächst, das kommt aber eher selten vor. Die Wurzel ist faserreich und spindelförmig. Der Stängel erreicht meist eine Höhe zwischen 30 bis 50 cm, manchmal bis 70 cm. Er ist kurzflaumig behaart und kantig, wächst aufrecht und ist wenig oder lediglich im oberen Bereich verzweigt. Die Laubblätter sind ganzrandig, ungestielt, bahaart und von längliche lanzettlicher bis verkehrt-eiförmiger Form. Sie sind 3 bis 12 cm lanf und 1 bis 3 cm breit. Ihre Farbe ist mittel- bis hellgrün. Die Blütenkörbe haben einen Durchmesser von bis zu 4 cm. Sie stehen einzeln an beblätterten, langen Blütenstandsstielen. Außen an den Körben stehen 60 bis über 150 weibliche, fruchtbare Zungenblüten von dottergelber bis orangegelber Farbe. Im Inneren stehen 30 bis 50 zwittrige Röhrenblüten. Die Pflanze hat 12 bis über 40 Hüllblätter, sie sind 10 bis 12 mm lang. Die Blütezeit dauert von Juni bis Oktober, ein Einzelköpfchen blüht meist vier bis fünf Tage lang. Aus den Zungenblüten entwickeln sich die 9 bis 15 (selten bis über 25) mm langen, einsamige Schließfrüchte. Die Früchte sind sichelförmich, gedrümmt bis geringelt, teilweise geflügelt und gaben der Pflanze ihren Namen. Die Ringelblume ist heterokarp: es gibt Kahn-, Ringel- und Hakenfrüchte, die sich in der Art ihrer Ausbreitung unterscheiden: Sie erfolgt durch Anhaftung an Tieren, durch Wind, oder durch Nahrungseintrag der Ameisen.

Hauptanwendungsgebiete:

  • Hautverletzungen
  • Brandwunden
  • Krampfadern
  • Hautausschlägen
  • Übelkeit
  • Gallenleiden
  • Hautpilz
  • Hautkrebs
  • Drüsenverhärtung

Heilanzeigen:

  • astringierend
  • abtibakteriell
  • anregend
  • abschwellend
  • entzündungshemmen
  • pilztötend
  • krampflösend
  • reinigend
  • schweisstreibend

Inhaltsstoffe:

  • Flavonoide (Quercitrin- und Isorhamnitringlycoside)
  • Carotinoide
  • Ätherische Öle
  • Fettsäure
  • Calendulasäure

Verwendete Pflanzenteile:

  • Blüten
  • Blätter

Anbautipps:

  • Samen im Frühjahr an Ort und Stelle aussähren
  • Abstand 20 – 30 cm
  • sonnige oder halbschattige Lage
  • durchlässiger Boden – evtl ein wenig sandig
  • wenig bis gar nicht düngen, da übermässige Düngung zu verminderter Blütenbildung führt
  • alte Blüten regelmässig entfernen
  • Ringelblumen halten Schnecken fern und sind daher als Umrandung für das Gemüsebeet bestens geeignet

Sammelzeit:

  • Juni bis Oktober

Sammeltipps:

  • Vorsicht beim Sammeln, man könnte die Ringelblume mit der Sumpfdotterblume verwechseln

Anwendungen:

Tee:

  • 1-2 Gramm Kraut mit nicht ganz entwickelten Blüten in kochendem Wasser 10 Min. ziehen lassen

Abkochung bei Hautkrebs und Flechtengeschwüren:

  • Kraut und Blüten frisch (2-6 Gramm) mit 1 Liter Milch aufkochen und um ein Drittel einkochen lassen – über den Tag verteilt trinken
  • gleichzeitig äußerlich frisch ausgepresster Saft (4-6 Gramm) mit frischer ungesalzener Butter (30 Gramm) zu einer Salbe verrühren und dreimal täglich auf die Haut auftragen und verbinden

Man kann aus dem Kraut und den Blüten alle Arten von Tinkturen, Öle, Salben etc herstellen und für Bäder, Hauterkrankungen etc verwenden.


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