Heilpflanze Eberesche

Die Eberesche (Sorbus aucuparia) gehört zur Familie der Rosengewächse. Sie ist ein anspruchsloser Baum der auf Brachflächen, Lichtungen in Hecken oder an Waldrändern vorkommt. Sie ist weit verbreitet und wächst sogar noch in den Bergen.

Geschichte: Im alten Griechenland galt der Baum als heilig und man durfte seine Früchte nur essen, wenn man seinen Ahnen gleichzeitig Respekt erwies.
Im Skandinavischen Raum gibt es die Legende dass die erste Frau aus einer Eberesche geschaffen wurde. Die Beeren gelten als Speisen der Götter. Sie galt und gilt vor allem als Baum des Schutzes vor Blitzschlag, Hexen, bösen Geistern, Drachen, Trollen und vor Verzauberung und negativen Energien. In einem bronzezeitlichen Grab in Schweden fand man einen Ebereschenzweig in einem Medizinbeutel. Dies verweist auf ihre Bedeutung als einer der mächtigsten Talismane. Dünne Zweige zum Beispiel, die mit einem roten Faden zu einem Kreuz zusammengebunden wurden, bilden ein Schutzamulet das Jahrhundere alt ist. Das Heim schützen sollen an Türrahmen oder in den Rauchfang gehängte Zweige. Das selbe gilt für eine im eigenen Garten wachsende Eberesche, solange man dem Geist des Baumes mit Respekt begegnet und der Baum gesund ist. In Irland kennt man die Eberesche immer noch unter dem Namen fid na ndruad – Druidenbaum.
1997 war die Eberesche in Deutschland Baum des Jahres.

Volkstümliche und ander Namen: Aberesche, Amselbeere, Drosselbeere, Ebisch, Ebsche, Faulesche, Gimpelbeer, Hawersche, Judenkirsche, Krametsbeerbaum, Kronawetterbeeren, Moosesche, Stinkholz,Quickbaum,  Quitsche, Vogelbeere, Wilde Esche, Wielesche

Standort: Die Eberesche findet man auf Kahlschlägen im Wald und an lichten Rändern und in Gebüschen. Sie stellt keine großen Ansprüche an den Boden, ihr genügt ein nährstoffarmer Lehm-Sandboden. Auch auf moorigem Untergrund ist sie zu finden.Sie mag viel Licht und eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Pflanzenbeschreibung: Die Eberesche wächst zumeist als Baum, aber auch als Strauch. Sie kann bis zu 20 Meter hoch werden. Sie wächst kegelförmig oder oval nach oben und verzweigt sich in der Regel nicht stark. Die Krone kann aber auch auslanden sein und das Geäst stark verzweigt, dies ist oft bei alten auf Feldern wachsenden Ebereschen der Fall. In Wäldern sind große Ebereschen unter der Krone, welche dort erst weit oben beginng, kahl. Das Laub würde unter dem geschlossenen Kronendach nur unnötig Energie verbrauchen, denn sie können sich nur geringfügig an der Fotosynthese beteiligen, da unter dem Kronendach zu wenig Licht für solch lichthungrige Bäume hingelangt. Die Rinde des Stammes kann leicht mit einer jüngeren wilden Kirsche verwechselt werden, sie ist relativ hell, schwarz bis grau gefärbt und bei älteren Bäumen mit Streifen, Ringen und Rissen versehen. Das selbe gilt für die Äste. Bei den jüngeren Bäumen sind diese Risse noch nicht vorhanden, die Borke ist glatt aber mit lauter kleinen Hubbeln bestückt. Die Laubblätter sind grün, an den Seiten scharf gezahnt, unpaarig gefiedert und an der Unterseite behaart. Sie tragen elf bis neunzehn Fiedern. Sie verfärben sich im Herbst rotbraun bis blutrot. Die doldenartigen Blütenstände kommen zwischen Ende Aprill und Juni zum vorschein. Die Blüten sind weiß mit hellgelbem Mittelpunkt und durften sehr stark. manchmal sogar schon unangenehm. Aus den Blüten entwickeln sich nach der Bestäubung durch vor allem durch Bienen erbsengroße und korallenrote Beeren die drei Samen in der Mitte haben. Die Samen sind etwa ab September bis Oktober reif. Unreif enthalten sie giftige Stoffe, welche aber beim Trocknen oder Kochen weitgehend unschädlich gemacht werden. Die Eberesche wird bis knapp über hundert Jahre alt.

Hauptanwendungsgebiete:

  • Blutreinigung
  • Gicht
  • Rheumatismus
  • Durchfall
  • Heiserkeit
  • senkung des Augeninnendrucks
  • Hämorrhoiden
  • Magenschmerzen

Heilanzeigen:

  • harntreibend
  • Leberprobleme
  • Gallenprobleme
  • Verdauungsbeschwerden
  • Völlegefühl
  • Verstopfung
  • Skorbut
  • Bronchitis
  • Lungenentzündung
  • Grüner Star

Inhaltsstoffe:

  • Vitamin C (75-120 mg in 100 g Frischsubstanz – mehr als in Zitronen)
  • Karotin
  • Bitterstoffe
  • Gerbstoffe
  • Anthocyane
  • organische Säuren (Apfel,- Zitronen- und Bernsteinsäure)
  • Pektin
  • Sorbit
  • Sorbinsäure
  • Parasorbinsäue (wird beim Trocknen und Kochen zerstört)
  • Spuren von Amygdalin – das ist ein Glykosid, dass auch in den Kernen von Bittermandeln… vorkommt und in Bittermandelöl und Blausäure gespalten wird. (zur Zeit als Antikrebsmittel in der Forschung)

Verwendete Pflanzenteile:

  • Früchte

Anbautipps:

  • Sonne, Halbschatten
  • Hitze- und trockenheitsempfindlich
  • optimal wäre eine kühle, feuchte Lage
  • gedeiht auf nährstoffarmen, sauren Böden auch auf schadstoffbelastetem
  • hoher Kalkgehalt wird nicht gut vertragen

Sammelzeit:

  • August-September

Sammeltipps: 

  • die Dolden sehr vorsichtig abbrechen, weil die Blütenknospen für das nächste Jahr dicht am Fruchtstiel sitzen
  • die süßeren Sorten sind natürlich bekömmlicher – man erkennt sie an der Zahnung der Blattränder, sie ist bei den süßfruchtigen Bäumen feiner und reicht nur etwa bis zur Mitte
  • am besten kurz vor der Vollreife ernten, da sie dann den höchsten Vitamin C Gehalt haben
  • lassen sich sehr gut einfrieren
  • trocknen der Früchte ist sehr einfach, auf ein Tablett ausbreiten, antrocknen lassen und in ein mit Gaze verschlossenes Glas geben, so können sie nicht schimmeln

Anwendungen:

Tee:

Gegen Heiserkeit.

  • 1-2 handvoll getrocknete Beeren zerkleinern und in 1 Liter Wasser einige Stunden einweichen, erwärmen, gurgel und/oder trinken
  • 1 El getrocknete Beeren in 250 ml Wasser aufkochen

Tinktur:

Bei o. g. Leiden 3 mal täglich 1 Teelöffel (ca 20 Tropfen) einnehmen.

  • die frischen Beeren in ein dunkles Glas füllen, mit Obstler, Korn o. ä. gut bedecken, ca 6 – 8 Wochen am sonnigen Fenster oder in Ofennähe ziehen lassen (die Wärme ist wichtig!!!!), öfters schütteln, in enghalsige und dunkle Fläschchen füllen

 

 

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