Heilpflanze Rosmarin

Rosmarin Der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) gehört zur Familie der Lippenblütler. Er kommt im ganzen Mittelmeerraum vor.

Geschichte: In alter Zeit diente der Rosmarin nicht nur zu Heilzwecken sondern wurde auch als Hochzeitsschmuck gebraucht: Kraenzt mir mein Haupt mit Rosmarin, dieweil ich Braut und Jungfrau bin. Pfarrer Kneipp erzaehlt, dass er sich aus seiner Jugend erinnere , dass bei Hochzeiten der Braeutigam, die Braut und die naechsten Verwandten einen Rosmarinstrauss bekamen.
Der Braeutigam aber hatte den groessten und schoensten strauss. Bei jeder Beerdigung erhaelt der Pfarrer einen Rosmarinzweig und eine Zitrone. Dieser Brauch scheint zum Teil darauf zurueckzufuehren, dass in Pestzeiten der Rosmarin als ein Pflanze galt, die die Ansteckung verhindern konnte. Die Pflanze spielte bei vielen Ereignissen eine Rolle, z. B. wenn der Hausvater starb , so musste es angeklopft werden wie man es bezeichnete, damit es nicht auch verwelke und umkaeme. Manchmal stellte man es sogar an einen anderen Platz. Ein weit verbreiteter Aberglaube war das man den Tieren im Stall und sogar den Bienen den Tod mitteilen musste, damit auch sie nicht de Tod ereilt. Wohl durfte man mit einem Rosmarinzweig das Weihwasser sprengen, doch niemals es dem Toten mit in das Grab geben, denn die Pflanze wuerde verdorren. Der Rosmarin ist fuer die Belgier Symbol des Lebens. Die Kinder werden dilort nicht vom Storch geholt, sonder aus einem Rosmarinzweig geholt. Auch in Zukunftsfragen konnte man sich an die Pflanze wenden. In Boehmen stellten sich die Burschen an fliessendes Wasservund warfen Rosmarinzweige hinein. Etwas tiefer am Bach standen dann die Maedchen und welches mit viel Geschick ein Zweiglein auffing wurde die Braut. Man war auch der Meinung das Rosmarin wegen seines wuerzigen und belebenden Duftes das Gedaechtnis staerke. Auch heute hat man Rosmarin in de Heilkunde nicht vergessen. Pfarrer Kneipp sagte: Man soll gar nicht soviel von dem Rosmarinbaeumchen nehmen, wie stark er richt so ist auch seine Wirkung gross. Ein Zweiglein, etwa so lang wie ein Finger, liefert schon ein Flaeschchen voller Tropfen oder zerschnitten, eine hinreichende Menge fuer einige Tassen Tee. Er empfahl die Pflanze bei Magen- und Leberkrankheiten. Auch bei Wassersucht soll sie seiner Meinung nach hervorragende Dienste leisten. In der Volksmedizin ist Rosmarinsalbe bekannt gegen Nervenschmerzen, da es ein schmerzstillende Wirkung hadie schnell eintritt. Die Namensdeutung aus dem lateinischen ros tau und mare Meer fuehrt zu Meertau; richtiger scheint aber die Ableitung von dem griechischen rhops – Strauch und myrinos – balsamisch, also Balsamstrauch.

Volkstümliche und ander Namen: Antonkraut, Brautkleid, Brautkraut, Hochzeitsbleaml, Kid, Kranzenkraut, Meertau, Reslmarie, Rosmarein, Rosmarie, Weihrauchkraut

Standort: Rosmarin wächst am besten an sonnigen und warmen Standorten. Er mag sandige, durchlässige Böden.

Pflanzenbeschreibung: Der Rosmarin ist ein buschiger, immergrüner Strauch der sehr intensiv duftet. Er erreicht eine Höhe von 0,5 bis 2 Meter. Die Äste sind meist aufrecht und braun. Ältere Äste haben abblätternde Rinde. Die Blätter sind sitzend und schmal lineal. Sie sind 10 bis 40 mm lang und 1,5 bis 3 mm breit und gegenständig. Auf der Oberseite sind sie tiefgrün und runzlig. Sie sind mit einer dicken Epidermis überzogen. And der Blattunterseite sind sie weiß- bis graufilzig behaart. Das Blatt wird durch nach unten umgerollte Ränder vor Austrocknung geschützt. Blüten können das ganze Jahr über entstehen. Sie stehen an sternhaarig-filzigen, zwei- bis zehnblütigen Scheinquirlen. Zur Fruchtzeit ist der glockige, zweilippige Kelch deutlich größer. Die Unterlippe ist dreilappig mit großen Mittellappen, die Oberlippe ist zweiteilig. Die Krone ist hellblau, selten rosa oder weiß, 10 bis 12 mm lang, zweilippig mit zurückgebogener Oberlippe. Der Mittellappen der Unterlippe ist löffelförmig ausgehöhlt und nach unten gebogen. Die Pflanze hat zwei Staubblätter, die weit aus der Blüte herausragen. Die Klausen sind braun und verkehrtförmig.

Hauptanwendungsgebiete:

  • Migräne
  • Spannung Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Depression
  • Magen-, Darmbeschwerden
  • Leber-, Niere-, Gallenleiden
  • Erkältung
  • niedriger Blutdruck
  • Rheuma
  • Herzschwäche
  • Haarausfall

Heilanzeigen:

  • nervenberuhigend
  • krampflösend
  • durchblutunsfördernd
  • schleimlösend
  • adstringierend
  • antibakteriell
  • entzündungshemmend
  • pilztötend
  • schmerzstillend

Inhaltsstoffe:

  • ätherische Öle
  • Thymol
  • Terpene
  • Verbanol
  • Gerbstoff
  • Kampfer
  • Gerbsäure
  • Bitterstoff
  • Beta-Sitosterol
  • Flavone
  • Salicylate
  • Saponine

Verwendete Pflanzenteile:

  • Blätter
  • Blüten

Anbautipps:

  • Der Standort sollte sonnig und nicht zu feucht sein.
  • Der Boden sollte kalkhaltig und nahrhaft sein. Am besten eignet sich lehmiger Sandboden
  • Aussaat ab Mitte März im Gewächshaus, Aussaattiefe 1 cm
  • Keimzeit: ca 21 – 35 Tage
  • Rosmarin ist eine Staude, aber nicht winterhart. Man sollte sie eigentlich vor dem ersten Frost ins Haus holen. Ich hatte sie auch bei minus 20 Grad in der Erde gelassen, es hat der Pflanze nicht geschadet.

 Sammelzeit:

  • Blüten Mai bis Juni
  • Blätter das ganze Jahr über aber am besten Juli – September

Anwendungen:

Tee

  • für Rosmarintee gibt man 1 TL getockneter oder auch frischer Rosmarinblätter in einem viertel Liter kaltem Wasser, zum kochen bringen und absieben.
  • zwei Tassen pro Tag, Schwangere bitte vorsichtig sein, lieber nicht anwenden

Badezusatz

  • 50 g Rosmarin mit einem Liter kaltem Wasser zum kochen bringen
  • 30 min. ziehen lassen und absieben
  • Sud ins Badewasser geben
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