Heilpflanze Arnika



Heilpflanze Arnika Die Arnika (Arnica montana) gehört zur Familie der Korbblütler. Sie kommt in den Alpen, den Pyrenäen bis zum Balkan vor sowie eine nördliche Verbreitung bis nach Südskandinavien und ins Baltikum. Die Pflanze steht unter Naturschutz!!!

Geschichte: Die strahlenförmige Blume wird am Vorabend des Johannistages um die Felder gesteckt, damit der gefürchtete Korndämon, der Bilmesschnitter oder Bilwisschnitter das Getreide nicht vernichte. Auf einem Bock reitet er durch den Roggen und trägt wie der Teufel Hörner auf dem Kopf. Die Halme werden braun und die Ähren  verlieren die Körner. Zuweilen schwebt er über die Felder dahin; mit der Schnittsichel am Geißfuß kürzt er die Halme bis zur Hälfte, und sie sehen schwarz und verdorrt aus. Erst im Mittelalter entstand der Name, und zwar brachte man ihn häufig mit dem Wolf in Beziehung. In Überlieferungen spricht man von der wolfeszeisala, woluesdistel oder von der woluiszeisila. In Ostfriesland, Göttingen und Braunschweig findet man heute noch Reste dieser Bezeichnung. Dort nennt ma sie Wolfsblume oder Wulfsblom. Niemand weiß bis heute was der Wolf eigentlich mit der Arnika zu tun hat. So findet man volksetymologisch in den Wolfsnamen eine Übertragung der heilkräftigen wohlverleihenden Eigenschaften  des Kräutleins, wie Wullvorley ´Wol vor Leyd` heiße.

Volkstümliche und andere Namen: Donnerwurz, Wolfsbanner, Johannisblume, Bergwegebreit, Bergdotterblume, Bergwohlverleih, Bergwohlverleih, Bergwurzelblumen, Bergwurz, Blutblumen, Bluttrieb, Christwurz, Donnerblume, Engelblumen, Engelkraut, Färberblume, Fallkraut, Fallkrautblumen, Gamsblumen, Gemswurz, Kraftrose, Kraftwurz, Kraftwurzel, Leopardenwürger, Mitterwurz, Mönchskappe, Stichkraut, Stichwurzel, St-Luzianskraut, Verfangkraut, Wohlverleih, Wohlverleihblüten, Wolferley, Wolffelei, Wolfsblume, Wolfsdistel, Wundkraut

Standort: Die Arnika bevorzugt magere und saure Wiesen. Sie ist kalkmeidend. Sie ist von der Tallage bis in Höhenlagen von 2800 m anzutreffen. Man findet sie auch in lichten Wäldern.

Pflanzenbeschreibung: Die Arnika ist eine ausdauernde, krautige, aromatisch duftende Pflanze und erreicht Wuchshöhen von etwa 20 bis 60 cm. Der Stängel ist einfach oder höchstens wenigästig verzweigt und drüsenhaarig. Er besitzt meist ein bis zwei, selten drei gegenständige Paare Laubblätter. Dies ist eine Ausnahme innerhalb der Korbblütengewächse. Die Grundblätter sind eiförmig bis lanzettlich, ganzrandig und in Rosetten angeordnet. Die Blätter sind vier- bis siebennervig und behaart. Die meist einzeln stehenden Blütenbestände weisen einen Durchmesser von etwa 4,5 bis 8 cm auf und sind körbchenförmig. Der Blütenstandboden ist behaart. Sie besitzen vielnervige, orangengelbe Zungenblüten und dottergelbe Röhrenblüten.

Hauptanwendungsgebiete:

  • stumpfe Verletzungen wie Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen, Blutergüsse
  • Venenentzündung
  • rheumatische Beschwerden
  • Entzündunge im Mund und Rachenraum
  • Insektenstiche

Heilanzeigen:

  • blutreinigend
  • harntreibend
  • entzündungshemmend
  • antibakteriell
  • krampflösend
  • schmerzstillend
  • schweisstreibend

Inhaltsstoffe:

  • Bitterstoffe
  • Flavone
  • Helenalin
  • ätherisches Öl
  • Arnicin
  • Procyanidine
  • Kampfer
  • Inulin
  • Beta-Sitosterol

Verwendete Pflanzenteile:

  • Blüten
  • Kraut
  • Wurzeln

Anbautipps:

  • sonnig bis halbschattig
  • sandig-humoser bis sandig-lehmiger Boden
  • schwach saurer bis neutraler ph Wert
  • empfohlener Pflanzabstand: 25-40cm

Sammelzeit:

  • Juli – August

Sammeltipps:

  • Blüten werden vor dem Abblühen gepflückt und bei 40°C getrocknet
  • von Insekten befallene Blütenkörbchen sind meist verdrümmt und müssen ausgesondert werden
  • meist wird sie von der Arnikafliege befallen, jede Blume muß sorgfältig darauf hin überprüft werden, man streicht dazu mit beiden Daumen das Blütenkörbchen auseinander und entfernt die Larve
  • Blüten, die von der Larve befallen sind, verlieren an Wert, da die Larve Giftstoffe absondert

Anwendungen:

Arnikatinktur:

  • in 30 – 40 prozentigem Alkohol angesetzt, liefern die Blüten die berühmte Arnikatinktur, die auch in Apotheken fertig zu haben ist

Tee:

  • man setzt ihn wie die Tinktur äußerlich ein oder
  • zum Gurgeln
  • 1 – 2 Teelöffel der getrockneten Arnika-Blüten mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen, dann abseihen
  • man kann ihn auch für Umschläge verwenden

Bitte den Tee nicht trinken!!!

Man kann Arnika extrem verdünnt einnehmen, gegen Herzschwäche und Kreislaufbescherden, aber es ist vorsicht angebracht und unbedingt ein Arzt zu rate zu ziehen wenn man sich nicht sicher ist. Arnika kann auch Herzrythmusstörungen hervorrufen. Sie hilft auch gegen krampfartige Beschwerden der Verdauungsorgane und gegen Rheumatische Erkrankungen.

Warnhinweis!!!

Die Arnikablüten dürfen nur äußerlich angewendet werden. Bei innerlicher Anwendungen sind Vergiftungen möglich. Unbedenklich ist jedoch die Einnahme homöopathischer Verdünnungen. Sie sollte bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Arnika und anderen Kreuzblütlern (wie Kamille, Schafgarbe oder Ringelblume) nicht angewendet werden, da sie die Haut reizen kann. Es kann auch zu Hautentzündungen oder der Ausbildung von Ekzemen kommen bei zu langer Anwendung auf der Haut der oder wenn die Tinktur unverdünnt eingesetzt wird.

Fragen Sie am besten ihren Arzt oder Apotheker.

Arnika steht unter Naturschutz!!!


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